Vom 22. bis 25. April 2024 fand das dritte Modul der Traumaweiterbildung für Therapeut:innen aus der Ukraine statt. Das Seminar ist Teil einer Ausbildung aus insgesamt acht Modulen, die zum Teil online und zum Teil in einem schön gelegenen Bildungszentrum der katholischen Kirche außerhalb von Lwiw/Lemberg stattfindet. Gemeinsam mit dem Kolpingwerk in der Ukraine reagieren wir mit diesem Projekt auf den Mangel an qualifizierter Traumatherapie in dem kriegsgeplagten Land.
Unsere Mitarbeiterin Julia Borchardt berichtet, dass die Gruppe spürbar zusammengewachsen sei. „Es ist eine angenehme Arbeitsatmosphäre und man hat heute an der herzlichen Begrüßung der Teilnehmenden gemerkt, wie vertraut sie inzwischen schon miteinander sind. Sie sind wissbegierig und neugierig auf die Inhalte. Für viele ist es auch ein Herauskommen aus der eigenen Arbeit und dem eigenen Umfeld, ein Abschalten und Konzentrieren auf die eigenen Themen“.
In diesem Modul lernten die Teilnehmer:innen, wie man eine Traumafolgestörung diagnostiziert und probierten verschiedene Behandlungsmethoden aus. Dazu gehörten eine Imagination zur Begegnung mit dem Inneren Kind, die Screening-Methode von Positive Life Events und die Arbeit mit persönlichen Ressourcen.
Die Teilnehmenden tauschten viele persönliche und schwierige Erfahrungen aus und stärkten sich gegenseitig: “Vor dem 1. Modul hatte ich noch Angst und Bedenken auf was für Menschen ich da treffe. Auf das 2. Modul habe ich mich sehr gefreut. Und vor dem 3. Modul konnte ich es kaum erwarten, Euch alle wiederzusehen.”
Sie berichteten, wie ihnen die Übungen selbst halfen: “Ich habe bei der Imagination des Inneren Kindes die Unbekümmertheit einer 6-jährigen gefühlt. Dieses Gefühl kenne ich als Erwachsene gar nicht mehr. Ich habe das sehr genossen.”
Und sie haben viel über sich selbst gelernt. Eine Teilnehmerin fasste das Seminar so zusammen: “Wir haben gespürt, verstanden und erlebt, dass wir Überlebenskünstler sind.”